Pinke Cover, englische Titel: New-Adult-Romane stürmen die Bestsellerlisten. Die Autorinnen: meist jung und weiblich. Es geht um Liebe – und um Sex. Was steckt hinter dem Hype?
Sie sind pastellrosa und hellblau, tragen Titel wie „Trusting Yourself“ oder „Lonely Heart“. New Adult – Neue Erwachsene – heißt das Genre, das die deutsche Buchbranche boomen lässt. Der Roman-Trend entstand in den späten 2000er-Jahren in den USA, einige Jahre später kam er nach Deutschland. Inzwischen verkaufen sich New-Adult-Romane so gut, dass die Umsätze im deutschen Buchmarkt steigen. Verlage wie Carlsen oder dtv expandieren, erweitern ihre Sparten. Auf der Frankfurter Buchmesse wurde eine neue Halle für New-Adult-Romane geschaffen, 8000 zusätzliche Quadratmeter für verschlungene Großbuchstaben auf schimmernden Covern.
„Meiner Oma erkläre ich das Genre so: Es geht um Liebe. Nur eben für eine jüngere Zielgruppe“, sagt Anabelle Stehl. Die Wahlhamburgerin ist deutsche Bestsellerautorin im Bereich New Adult. Die Hauptfiguren des Genres sind meist Anfang 20, meist weiblich. Es geht in den Büchern um Selbstfindung, Studium oder Berufseinstieg. Nicht um die erste Liebe, sondern um die zweite oder dritte. Und: Es geht um Sexualität. Während herkömmliche Jugendbücher mit dem ersten Kuss enden, spart New Adult auch Sexszenen nicht aus. Wie heiß es in den Büchern hergeht, misst das sogenannte „Spice Level“: „Leser:innen bewerten auf einer Skala von eins bis fünf: Wie viele Chilischoten hat ein Buch?“, erklärt Stehl und grinst.
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